Test Mercedes-Benz O 302 (Omnibusrevue) Seite 2/10

Der Aufbau des 302 basiert auf Gitterrahmenträgern, die mit gepreßten Profilen und Blechbeplankungen ausgesteift sind. Von den Achsen aus nach vorne und hinten sind alle Ausführungen annähernd gleich und variieren im wesentlichen in den verschiedenen Dachformen, in der Stellung der Fenstersäulen und in der Anordnung des Fußbodens. Für den Reise- und Überlandwagen gibt es seitlich als Podest hochgezogene Fußböden, die einerseits eine entsprechend günstige Sitzposition für die Fahrgäste bringen und andererseits große durchgehende Kofferräume ermöglichen. Bei der Bauform mit hochgezogenen und gekrümmten Seitenscheiben wurde das Dach von der vorderen Tür ab praktisch eben ausgeführt und durch längsdurchlaufende seitliche Profilierungen klar von der Seitenwand getrennt. Diese Ausführung bringt verschiedene Vorteile mit sich und wird sich nach unserer Meinung auch durchsetzen. Die gekrümmten hohen Fenster haben im Gegensatz zu ebenen einen vibrationsfreien guten Stand und geben auch den gangseitig sitzenden Fahrgästen gute Sichtverhältnisse, ohne daß allzuviele Glasflächen vorhanden sind, die bei starker Sonneneinstrahlung die Aufheizung des Wagens begünstigen. Je nach den praktischen Bedürfnissen werden die Fahrzeuge mit Flügeltüren, Außenschwingtüren oder Drehschiebetüren ausgestattet. Die gesamte Innenverkleidung des Wagens besteht aus abwaschbaren Kunststoffflächen.

Der O 302 ist der erste Großserien-Omnibus, der in allen Ausführungen mit einer Heizungs- und Belüftungsanlage ausgestattet ist, die den neuzeitlichen Anforderungen in dieser Hinsicht voll und ganz entspricht. Es sind hier die Grundregeln einer wirksamen Längsdurchlüftung befolgt worden, und zwar dadurch, daß man nicht nur genügend große Eintrittsquerschnitte für die Frischluft, sondern auch entsprechende Austrittsquerschnitte geschaffen hat. Die Frischluft zur Durchlüftung des Fahrzeugs tritt im unteren Teil des Wagens durch einen Bug-Heizschrank ein und wird entweder mittels Gebläse aufgewärmt in den Wagen befördert oder kann als frische Stauluft fahrgeschwindigkeitsabhängig in großen Mengen einfließen. An der Stirn über der Windschutzscheibe befindet sich der zweite Lufteintritt. Hier verteilt sich die Luft auf zwei Schächte, an die bei der Reiseausführung Dachkanäle angeschlossen werden, welche die Luft in den Wagen fühlen, wo sie aus Düsen nach den Wünschen des Fahrgastes abgenommen werden kann.(tt)

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