Herbst 2021 – Tag 3: Über den Po und an Parma vorbei

Herbst 2021 – Tag 3: Über den Po und an Parma vorbei

Guten Morgen,

hier war echt was los heute Nacht. Ein Kommen und Gehen – wir dachten, die Leute auf Campingplätzen haben Urlaub und rasen nicht um 5 Uhr früh vom Stellplatz los…
Naja, wir tun dies auf jeden Fall nicht ;-).
Allerdings lasse ich es mir nicht nehmen, nach dem Aufstehen kurz auf einen Platz zu wechseln, wo wir wenigstens eine minimale Chance haben, heute noch weg zu kommen, es ist nämlich ziemlich voll geworden und unsere Ausfahrszenarien von gestern haben sich allesamt zerschlagen ;-).

Erst mal Frühstück. Heute mal mit echt italienischer Konditorenqualität, was die Semmeln anbelangt 😉

Die Italiener mögen ja Meister der italienischen Küche sein, backen können sie aber leider nicht ;-).
Man nehme etwas Mehl, Wasser und schäume das Ganze dann mit viel Luft auf :D.

Na, wir lassen uns das trotzdem schmecken, kann ja nicht jeden Tag Laugenhörnle geben ;-).

Danke übrigens an Marys Vater, der uns als Italiener unser Rätsel von vorgestern aufgeklärt hat: Grappini heißt es, wenn man mehrere Gläser Grappa trinkt.

Jetzt aber schnell los, es zieh uns weiter in Richtung Süden!
Noch schnell einen Blick auf den heute wieder wunderbar sonnigen Gardasee werfen…

… dann starten wir den Motor und nehmen uns die zugegeben wirklich mal wieder recht enge Ausfahrt vor.

Klappt alles, kurze Zeit später sind wir dann an der Tanke knappe 250 Euro los – gehört ja leider auch dazu.

Dann geht’s weiter in Richtung Süden.
Wir durchqueren die Po – Ebene und wollen uns Heute eigentlich noch in Parma den Schinken anschauen – leider ist der Stellplatz komplett überfüllt und wir fahren weiter – dies wird sich später aber noch als Glücksfall herausstellen.

Jedes Mal wieder witzig ist der Anblick der völlig überforderten Menschen an den Mautstationen, hier spielen sich teilweise wirklich Herzzerreißende Szenen ab (eine Dame verteilt beispielsweise nach dem bezahlen, die Schranke öffnet sich gerade, den kompletten Inhalt ihrer Handtasche auf der Straße).
Wenn ich öfter hier Autobahn fahren würde, wäre das erste, was ich mir zulegen würde, eine digitale Möglichkeit, die Maut zu zahlen…

Irgendwann landen wir auf einem Platz in Sala Baganza, der scheinbar ein Geheimtipp ist.
Hier stehen gerade mal zwei Wohnmobile (die, wie sich später herausstellt) beide unbewohnt sind.

Nebenan in der Halle befinden sich Tennisplätze, auf der anderen Seite scheinen einige Fußballplätze zu sein. Eigentlich sehr nett hier.
Wir schauen uns die Umgebung etwas an, später treibt uns der Hunger dann in den Ort.

Sala Baganza ist ein typischer (etwas verlassener) kleiner italienischer Ort mit großer Hauptstraße quer durch, aber auch einer netten kleinen Altstadt.

Wir suchen noch schnell die Post und werfen eine (aus Deutschland mitgebrachte – Insider wissen mehr) Postkarte ein. Auftrag erledigt!

Dann suchen wir was zu Essen.
Leider haben alle Restaurants, die uns Tante G**gle vorschlägt, irgendwie zu (für immer oder im Moment, ganz unterschiedlich).
Die offenen Kneipen wirken größtenteils nicht besonders einladend.
Wir wollen schon aufgeben, laufen dann aber doch noch ein Stück weiter und landen in der Bar Pizzeria Prestige.
Nicht besonders idyllisch an der Hauptstraße gelegen, wir werden aber sehr freundlich empfangen und bekommen einen Tisch im Zelt vor dem Haus.
Nett hier! Unser sehr freundlicher Kellner versteht sogar, was ich mit meinen drei Brocken Italienisch (für irgendwas muss das bisschen Latein, an das ich mich erinnere ja gut sein 😉 ) bestellen möchte und teilt uns mit, daß er überhaupt nicht einverstanden ist!

Sinngemäß: “Für eine blöde Pizza mit Schinken und Pilzen fahrt ihr doch nicht bis nach Italien!”

Ja, er hat recht. Ich gebe ihm zu verstehen, daß er uns überraschen soll!
Kurze Zeit später stehen zwei wunderpare Pizzas (sorpresa) vor uns, dazu eine Karaffe vom roten Hauswein (rosso) und eine Flasche Wasser mit Kohlensäure (frizzante).

Wirklich toll!
Dann noch zwei Espressi zum Abschluss, das Ganze kostet gerade mal 30 Euro! So kann man es wirklich aushalten.
Natürlich besteht der Kellner darauf, uns per Handschlag zu verabschieden.
Kundenbindung vom feinsten… wenn Ihr mal in der Nähe seid, das lohnt sich wirklich!

Dann holen wir uns noch ein kleines Dessert aus dem Joghurtautomaten, der auf der anderen Straßenseite auf der Wiese steht. Mit Desinfektionsmittelspender ;-).

Jetzt aber schnell zurück zum Bus, es wird langsam kühl.

Kunst am Heimweg

Am Bus angekommen merken wir, daß die Fußballer nebenan heute wohl gewonnen haben, es läuft eine Riesenparty.
Gegen 22 Uhr ist dann aber Ruhe und wir fallen ins Bett.

Gute Nacht!
Morgen geht es weiter ans Meer, mal sehen, ob wir irgendwo einen Platz bekommen.

Gesamtstrecke: 226.11 km
Durchschnittsgeschwindigkeit: 81.17 km/h
Gesamtzeit: 03:34:19

Abfahrt Torbole: 11:45 Uhr, 488450 km
Ankunft Sala Baganza: 15:45 Uhr, 488682 km
Gesamt: 232 km

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