Wohnbustreffen in Reutlingen – schön wärs gewesen…

Lange stand es auf der Kippe, das Treffen in Reutlingen, da ich nach meinem Motorradcrash nicht wirklich in der Lage war, irgendwas zu machen.

Freitag morgen dann endlich die Bestätigung aus dem Krankenhaus in Bregenz: Ja, ich darf ab Montag wieder arbeiten gehen, ja, ich darf auf das Treffen in Reutlingen fahren, da ich scheinbar durch die lange Auszeit ziemlich frustriert wirke, empfiehlt mir der Arzt sogar, die Fahrt zu machen, um mich zu entspannen. Denkste…

Nach 16 Uhr schnell noch ein paar Sachen gepackt und dann auf nach Opfenbach zum Bus. Los gehts zu einem Entspannenden Wochenende, welches hoffentlich meine Genesung perfektioniert.

Wir fahren in Richtung Ravensburg, in Weingarten noch am REAL vorbei, ein paar Kleinigkeiten einkaufen.

Schnell noch Frank bescheid gesagt, daß er den Grill anheizen soll, wir sind unterwegs und weiter gehts…

Ab auf die B32 in Richtung Staig und in die Berge.

Ein paar Kilometer nach Staig in den Serpentinen der Blitzenreuter Steige dann ein Knall. Was ist denn jetzt los? Ist der Motor in die Luft geflogen (so hats geklungen). Nee, der läuft noch viel zu gut… Scheiße, da ist wohl irgendwas passiert…

Zum Glück kommt nach ein paar Hundert Metern ein Parkplatz. Hier lassen wir uns erstmal nieder.

Ja, der innere hintere Reifen an der Fahrerseite macht ein übles Bild…

Scheiße, was machen wir jetzt? Die Reifen wurden doch vom TÜV bei jeder HU geprüft… na, da scheint was in die Hose gegangen zu sein.
Bei näherer Betrachtung stellt sich raus, daß die Semperit – Reifen, Dimension 8.25R20, schon etwas älter zu sein scheinen. Mist. Jetzt nach dem Schaden am Motorrad auch noch neue Reifen???

Ich hänge mich ans Telefon, der gute Allianz – Schutzbrief muss jetzt beweisen, was er kann. Meine Mutter mailt mir mal eben den daheim Vergessenen Fahrzeugschein, damit ich den vielen Fragen der diversen Firmen fachmännisch entgegnen kann…

20 Gespräche mit 5 Firmen später ist klar: Das wird heute nix mehr.

Die Dame der Allianz gibt sich alle Mühe, aber es scheint nicht so einfach zu sein, jemanden zu finden, der mir zumindest mal meinen Reifen wechseln kann.

In Kurzer Folge rufen der Weingartener Abschlepper “Nee, ich kann leider nur bis 7,49 Tonnen, und Reifen wechseln is nicht drin), Fa. Schubert aus Sonthofen (ja, ich hab nen Reifen, aber einen ohne das R in der Bezeichnung – geht sicher auch, aber rufen Sie doch morgen wieder an, dann kostet das sicher unter 900 Euro), und eine belgische Firma “UPTIME” (Okay, wir buchen jetzt erstmal 1000 Euro von Ihrer VISA Karte ab und dann schauen wir mal weiter) bei mir an, aber ich komme auf keinen grünen Zweig.

Ich rufe mal schnell in Reutlingen an daß wir es mal wieder nicht schaffen werden und der Grill jetzt dann so langsam ausbrennen kann. SCHADE!

DANKE an Frank, Uwe und Ralf für die Tipps und die aufbauenden Worte an dieser Stelle. Das wohnbusse.info – Forum hat jedesmal wieder seinen Wert.

Wir verzweifeln veschpern erstmal!

Mit vollem Magen lassen sich kleine Krisen viel einfacher bewältigen.

Wir entschließen uns, alle Firmen in den Wind zu schießen und erstmal etwas Urlaub zu machen. Später, wenn die Rennsäue auf der B32 alle an irgendwelchen Bäumen hängen, versuchen wir, in Richtung Weingarten zu fahren und uns bis zum Ermlandhof durchzuschlagen.

Mit durchschnittlich 15 Km/h kommen wir dann gegen 22.02 Uhr endlich an.

Wir werden von Bernhard schon heiß erwartet und was wir jetzt erleben sprengt meine kühnsten Erwartungen (Bernhard wollte eigentlich schon zu gemacht haben):

In Kürzester Zeit stehen ein Weizen, ein Rader und zwei Portionen Gschwollene Gschlagene mit Kartoffelsalat vor uns – und das, obwohl die Köchin schon lange im Bett ist.

Wer auch immer in der Nähe ist: http://www.ermlandhof.de
Bernhard hat (sagt nen Gruß von mir) auch immer ein Plätzchen für einen Wohnbus frei…

Wir lassen den Abend mit einigen Weizen uns einem sehr netten und langen Gespräch mit Bernhard ausklingen… das ist echt fast wie im Urlaub hier!!!

DANKE an alle beteiligten.

Jetzt stehen wir erstmal sehr idyllisch auf dem Land.

Gegen halb 1 gehts dann in Richtung Bus.

Morgen werden wir mal sehen ob wir jemanden organisieren können, der uns den Ersatzreifen aufzieht und dann sollten wir uns mal um ein paar neue Reifen kümmern.

GUTE NACHT!

Abfahrt: 16.55 Uhr, 233696 km
Ankunft: 22.02 Uhr, 233747 km

Gesamt: 51 km

Tag 2:

Guten Morgen!

War wohl doch noch mehr als ein Weizen gestern Abend.

Gegen halb 10 treibt uns die Sonne aus dem Bett. Is ja mal wieder sauheiß.
Nach einem kurzen Frühstück schaue ich mal nach, ob Bernhard schon wach ist, und seinen Bekannten, der uns helfen kann, den Ersatzreifen aufzuziehen, schon erreicht hat.
Der hat genauso kleine Augen wie ich und der Bekannte ist leider nicht aufzufinden.

Also rufe ich bei Mercedes Nutzfahrzeuge in Ravensburg an.
Nach kurzem hin und her dürfen wir natürlich gerne noch kommen!

Wir lassen uns bei einem kostenlosen Eis im Büro (das ist der Service mit dem Stern) nieder und harren der Dinge, die da kommen mögen.

Nach einer halben Stunde hat dann auch ein Mechaniker Zeit für uns. Ich stelle den Bus in die Halle und er fängt auch gleich an mit dem Radwechsel.

Wir setzen uns wieder ins Nutzfahrzeug – Büro, das ist der einzige Ort, wo man die Hitze einigermaßen aushält. Daß das Wetter vielen das Hirn komplett vernebelt, merken wir schnell. Ein älterer Herr tritt ins Büro, gefolgt vom Pförtner: “Ihnen ist schon klar, daß Sie hier Hausverbot haben?”. Es entwickelt sich eine herrliche Diskussion, an der sich nach und nach alle Angestellten, die durchs Büro kommen, beteiligen. Der Herr redet sich schön in Rage und bezichtigt alle umstehenden der Verleumdung. Naja, Hausverbot in einem Autohaus klingt ja auch sehr eigenartig, aber die werden schon wissen, warum.

Nach einer halben Stunde wird der Herr dann erfolgreich von der Polizei entfernt. Schade, ich wollte mir gerade Popcorn und ne Cola holen…

Nach einer guten Stunde ist alles wieder im Lot und der Bus steht wieder auf allen 6 Rädern.

Wir überlegen, wie es jetzt weiter geht… Nachdem ich jetzt den Zustand unserer Hinterreifen kenne, verwerfen wir den Entschluß, noch schnell nach Reutlingen zu fahren und machen uns gemütlich auf dem Heimweg.

Wir machen noch einen kurzen Abstecher über Heimenkirch und schauen Jerrys und Fiffis neue Wohnung an, dann darf der Bus wieder in die Garage (is eh viel zu heiß draußen).

Fazit: Schee wars (trotz allem) und das Wochenende hat sich nach anfänglichem Ärger noch zum guten gewendet. ABER: Ich sollte mal den Schutzbrief hinterfragen, was da alles an Leistungen enthalten ist. Die Dame von der Zentrale war SEHR bemüht und freundlich, aber am Schluß hätten wir dann doch alles selber zahlen müssen.

Nuja, jetzt sind erstmal 4 neue Reifen fällig, denn so fahre ich nicht nochmal in Urlaub und bis Affeltrangen ist es ja auch nicht mehr so weit!

Abfahrt: 233747 km
Ankunft: 233799 km, 18.00 Uhr

48 km